Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt Engagement im KörberHaus
Wo Menschen sich begegnen, entsteht Gemeinschaft. Wie vielfältig das aussehen kann, zeigte sich am 10. September in Hamburg-Bergedorf: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte das KörberHaus, um den Begegnungsort und die dort engagierten Menschen kennenzulernen.

Begrüßt wurde Frank-Walter Steinmeier von Eva Nemela, Vorstandsmitglied der Körber-Stiftung, und Cornelia Schmidt-Hoffmann, Leiterin des Bezirksamtes Bergedorf. Der Rundgang des Bundespräsidenten startet mit einem Auftritt des deutsch-türkische Menekşe Chor – ein musikalisches Zeichen dafür, wie Begegnung hier über Sprache und Herkunft hinweg gelingt.

Anschließend folgte ein Besuch bei der Bergedorfer LeseLernhilfe, einer Initiative der STEB – Stiftung für Engagement in Bergedorf. Dort kam der Bundespräsident mit insgesamt vier Grundschulkindern und ihren Leselernhelferinnen und Leselernhelfern ins Gespräch und hörte ihren Geschichten zu. Durch das wöchentliche gemeinsame Üben entsteht hier mehr als Lesekompetenz – Kinder erfahren Ermutigung und entdecken die Freude am Lesen, während Erwachsene den Austausch zwischen Generationen erleben.
Beim darauffolgenden Interkulturellen Kochen standen Töpfe und Geschichten nebeneinander. Junge Menschen, viele mit Fluchterfahrung, bereiten hier zusammen mit Menschen aus dem Stadtteil jeden Monat Gerichte aus aller Welt zu. Das gemeinsame Essen wird zum Anlass, sich kennenzulernen, Erfahrungen zu teilen und neue Verbindungen zu knüpfen.
In seinem letzten Stopp lernte der Bundespräsident das Angebot Klicks & Tricks kennen. Junge Engagierte erklären hier Älteren den Umgang mit digitalen KI-Anwendungen und zeigen, wie diese den Alltag erleichtern können.
Zum Abschluss seines Rundgangs dankte Bundespräsident Steinmeier den Engagierten und betonte die gesellschaftliche Bedeutung von Begegnungsorten:
Demokratie braucht Austausch, braucht Kontakt, braucht Nähe der Menschen untereinander – und Nähe braucht Begegnung. Und genau das schafft das KörberHaus in wirklich vorbildlicher Art und Weise. Wie wir heute an einigen Beispielen erleben konnten, bringt dieses Haus in idealer Weise Menschen aus vielen Generationen zusammen, aber auch – was mindestens ebenso wichtig ist – einige Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten, die aus ganz unterschiedlichen Milieus kommen.
Der Tag hat gezeigt: Begegnungsorte sind kein nice-to-have, sondern eine Notwendigkeit. Sie wirken Polarisierung entgegen, indem sie Räume öffnen, in denen Vielfalt nicht trennt, sondern verbindet. Sie machen Engagement sichtbar, ermöglichen Teilhabe und laden dazu ein, Verantwortung zu übernehmen. Begegnungsorte sind Werkstätten der Demokratie. Hier wird im Kleinen eingeübt, was unsere Gesellschaft im Großen zusammenhält: zuhören, Unterschiede aushalten, Kompromisse finden und Freude an Gemeinschaft erleben.
Der Besuch des Bundespräsidenten würdigt die Arbeit der Engagierten und Partner im KörberHaus und sendet zugleich ein Signal für unser bundesweites Netzwerk für Dritte Orte. Ob leerstehendes Ladenlokal, Kulturzentrum oder Gemeindehaus: überall können neue Orte des Miteinanders entstehen. Gemeinsam arbeiten wir daran, diese Erfahrungen zu teilen, voneinander zu lernen und die Bedingungen zu schaffen, damit überall in Deutschland Räume für Begegnung wachsen können.